Woche 38


Fakten

  • Bin noch schwanger
  • Kann nun definitiv ins Geburtshaus gehen!!
  • Bin noch in der Lage spontan Besuch zu empfangen
  • Bin  noch in der Lage ein 2 1/2 Stunden Fotoshooting zu machen
  • Die Katze hat einen neuen Lieblingsplatz ... mit dem könnte man sie auch verschicken
  • Bin nicht mehr in der Lage, lang in der Sonne zu sitzen
  • Bin nicht mehr in der Lage, weite Strecken zu laufen
  • Bin noch in der Lage, mit der Bahn und dem Bus rumzufahren
  • Musik für die Geburt zusammengestellt: Check!
  • Unterlagen für die Geburt eingepackt: Check!
  • Fühle mich immer noch wohl und freu mich aber auch drauf, wenn es bald los geht
  • Hoffe, dass ich gut mit Schmerzen umgehen kann
  • Hoffe, dass ich gut mit der recht entblößenden Geburtssituation umgehen kann
  • Hoffe, dass ich Moritz und die Hebamme nicht soviel anschreien werde 
  • Hoffe, dass ich irgendwann auch wieder über was anderes als Toni nachdenken kann
  • Schwanger schwimmen ist toll!
  • Die erste Nacht, in der ich in meinem Leben wieder durchschlafen werde, wird gefeiert!
  • Die Hebamme sagt, die Vergesslichkeit bleibt
  • Ich glaube ihr nicht
  • Sich für Elternzeit-/ geld beraten zu lassen, macht doch Sinn
  • Eltern- und Schwangerenmagazine kann ich ohne Konzentrationsstörung lesen!
  • Pränataler Friseurtermin: Check!


Das Baby

Woche 38 liegt nun also auch hinter mir und, was soll ich sagen, ich bin immer noch ein kleiner Planet mit eigenem Bewohner! Für die ganze Aufregung wegen dem Muttermund scheint es Toni nun doch zu behaglich zu sein, um raus zu kommen. Obwohl er eine ziemlich unbequeme Position eingenommen hat. Er liegt mit dem Kopf nach vorne. Ein Sterngucker. Davon gibt es nur bis zu 1%. Ich sag doch, ich nehme alle Randgruppe mit. Ich hoffe, ich gehöre auch zu den 2% Frauen, die keine Schmerzen bei der Geburt empfinden. Das wäre doch ausgleichende Gerechtigkeit, oder? Leider laufen die Sterngucker-Geburten meistens länger und komplizierter ab, weil sich das Kind anders als üblich drehen muss. Aber Toni hat bisher alles noch in letzter Sekunde hinbekommen ... da wird er das auch schaffen.

In Woche 38 war einiges los. Angefangen hat sie mit einem Babybauchshooting, das mir Moritz Eltern zu Weihnachten geschenkt haben. Das hat wirklich Spaß gemacht und die 2 1/2 Stunden gingen ratzfatz um. Dazu hatte ich auch einen sehr guten Tag erwischt, also was die Tagesform anging, dass ich danach noch einen kleinen Spaziergang durch den Park machen konnte, in dem die Fotos gemacht wurden. Sobald ich die DVD mit den Bildern in Händen halte, werde ich euch welche zeigen. Gemacht hat sie Annett Melzer. Und die hat das wirklich drauf. Ich hab ihre anderen Bilder vorher gesehen und bin schon sehr gespannt auf meine!

Was war dann noch los? Ich bin im Netzt auf eine Anleitung für eine Wickeltasche gestoßen. Also habe ich gleich die nötigen Utensilien besorgt und los gings. Jetzt habe ich also auch einen mobilen Wickeltisch parat. Es kann also wirklich wirklich endlich los gehen. Toni, ich bin bereit. Ich freu mich auf Dich, Deine Schwestern können es auch kaum mehr aushalten, also komm, mach! Ha ... passend gerade wiederentdeckt: Move on up! Heute Spam ich euch zu mit Links. 

Am Dienstag der Woche war ich nochmal im Geburtshaus zur Vorsorge bzw. eigentlich nur zum reden. Habe nochmal eine neue Hebamme kennen gelernt. Die auch super ist. Auch eher rustikal. Ich hab gefragt, ob ich im Schlachtensee schwimmen gehen kann, wegen Infektionsgefahr, Keime und so. Da hat sie die Augen aufgerissen und gesagt "Aber natürlich, bitteschön! Wenn man den See direkt vor der Tür hat, hops, rein da." Schwimmen sei ja nämlich überhaupt der beste Sport für Schwangere und sie fragt sich, was aus den ganzen selbstbewussten Frauen in der Schwangerschaft wird. Dauernd haben die Angst vor irgendwas: Schwimmen, auf dem Bauch liegen, usw. Die sollen sich an die Devise halten: Was der Mutter gut tut, tut auch den Kindern gut. Sie war in ihren Schwangerschaften immer im See schwimmen und hatte nie was. Also gut. Bin ich am nächsten Tag zum See runtergewackelt, hab mir in dem vegan/ vegetarischen Café noch einen Berry Smoothie geholt und bin dann tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben schwanger durch den See gepaddelt. Das war wirklich toll. Sich in diesem Zustand schwerelos zu fühlen hat eine ganz andere Bedeutung, wie in nicht-schwangerem Zustand!

Leider ist es seither nicht mehr sonnig und warm gewesen und bei 17°C ohne Sonnenschein will ich dann doch nicht ins Wasser.

Kuchen hab ich auch gebacken. Aus Madeleine-Teig. Sehr lecker, sagt sogar Moritz, der größte Kuchenkritiker, den ich kenne.

Am Donnerstag war dann nochmal Frauenarzt angesagt. Toni liegt fest im Becken, Kopf nach vorne, Muttermund ist auch bereit. Aussage vom Arzt: Kann heute Abend losgehen, oder in 2-3 Wochen. Haha. Sonst alles gut. Ultraschall machen wir beim nächsten Mal. Bin gespannt, was er dann zu der Größe sagen kann. Fetter Brocken und Sterngucker ... klingt erstmal nicht nach einer Geburt zum drauf freuen. Aber ich tu es einfach trotzdem. Vielleicht war deswegen die Diagnose verkürzter Muttermund doch zu was gut. Mir ist dabei klar geworden, dass ich auf keinen Fall einen Kaiserschnitt will. Jetzt freue ich mich auch auf die Geburt. Ich bin gespannt, wie ich das meistern werde. Wie ich mich verhalte, welche Gefühle ich haben werde, ob ich es schaffe, mich in eine Trance zu tönen, ob ich Moritz anschreie, er soll mich nicht anfassen, welche Geburtsposition am effektivsten wirkt, wie die Hebammen arbeiten und auf das Gefühl, den kleinen schrumpeligen Toni zum ersten Mal zu sehen. Mein eigenes, in meinem Bauch gewachsenes Kind. Wahnsinn, das muss ein Gefühl sein, das einen umhaut. Und ich glaube, wenn man davor eine normale Geburt hat, die anstrengend ist, dann fühlt sich das auch nochmal anders an, als wenn man diese Prozedur nicht hätte. Deswegen freue ich mich drauf. Am Samstag gab es schon die erste erhöhte Alarmbereitschaft. Ich hatte in der Nacht und am morgen paar fiese Unterleibskrämpfe, die der Beschreibung nach Latenzwehen glichen: Unregelmässig und ich konnte dabei noch sprechen. Außerdem produziere ich im Moment ein wunderbar erhöhtes Mehraufkommen an zähem Schleim, was auf den Abgang des Pfropfens vorm Gebärmuttermund hinweisen kann. Ist aber nix passiert, sehr zur Beruhigung von Moritz, da die Mädchen am Wochenende hier waren und er entspannter wäre, wenn Toni erst loslegt, wenn die nicht hier sind. Ich zwar auch, aber meine Vorfreude auf Toni überspielt dieses Gefühl größtenteils. Ich mach mir irgendwie gar keine Sorgen mehr, das irgendwas organisatorisch schief laufen könnte. Oder das Toni zu schnell kommt, hier im Wohnzimmer aufm Sofa. Toni und mein Körper machen das schon, wie auch immer es passieren sollte und wo auch immer. Vielleicht sind das auch schon die ersten drogenähnlichen Hormone, die der Körper ausschüttet. Wer weiß. Ich bin ganz froh drüber. 

 

Was gab es für Beschwerden in dieser Woche? Hauptsächlich Schlafprobleme. Ich brauche lange zum einschlafen, weil ich den Kopf nicht ausgeknipst bekomme. Und dann werde ich alle 1-2 Stunden wieder wach, um auf Toilette zu gehen. Und die Verdauung könnte auch geschmeidiger laufen. Toni liegt mit dem Kopf vermutlich so weit hinten, das er fies auf meinen Darm drückt. Und wenn er die Arme bewegt, boxt er damit direkt in die Blase. Tolle Lage, echt! Aber besser so, als falsch rum. Ansonsten scheint er noch genügend Platz zu haben, für Tanzunterricht. Gestern Nacht hat er alles bewegt, was er hat. Arme, Beine, Hintern. Gleichzeitig und Leidenschaftlich. In meinem schlauen Buch steht eigentlich, dass die Kinder zum Ende hin ruhiger werden, weil sie weniger Platz haben. Die Hebamme sagt, Toni hat noch schön viel Fruchtwasser und offensichtlich auch noch genug Platz. Schön für ihn!

 

 

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